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Silber ist auch super

Anna Jöchner präsentiert der Kommission, was in Gemünda für Kinder gemacht wird. FOTOS: TIM BIRKNER

22.05.2007

 

VON TIM BIRKNER

GEMÜNDA ? Der Regen ist vorbei. Das Unwetter, das Gemünda heimsuchte, als die Kommission des Wettbewerbes ?Unser Dorf hat Zukunft ? Unser Dorf soll schöner werden? ihre Bewertungsbögen zückte, ist vergessen. Silber ist auch ein Grund zum Feiern, nicht nur auf Schalke.

 

Die Menschen haben Radio gehört in Gemünda, gestern Mittag. ?Die Gold-Dörfer haben sie verlesen, da waren wir nicht dabei?, war auf der Straße zu hören. Doch von hängenden Köpfen keine Spur.

 

?Silber, das ist doch super?, entfährt es ganz spontan Pfarrerin Kathrin Neeb. ?Unsere Konzepte haben Silber bekommen. Wir feiern auf jeden Fall?, sagt auch ihr Mann, Pfarrer Andreas Neeb. Rund um die Kirche ist der geschlängelte Weg eines dieser Konzepte bereits fertig. Vor einer Woche, als die Kommission das Dorf besuchte, war dort noch eine Baustelle.

 

Es geht voran in Gemünda, da kann auch ein Wettbewerb nichts dran ändern. Die Gemeinschaft stimmt, egal wen man spricht. Wenn gestritten wird, dann um die Sache und nicht aus Lust am Streit, wie anderswo. Natürlich freut sich kein Nachbar, wenn ihm dreimal im Jahr die Dachrinne abgefahren wird. Doch viele freuen sich, dass Arbeitsplätze mitten im Ort sind. Also wird das Problem nach ?Art des Dorfes? gelöst: gemeinsam.

 

Diese Gemeinsamkeit macht stark. Wenn jeder tut, was er kann, dann geht´s voran. Daher freut sich auch Bürgermeister Hendrik Dressel über das Ergebnis: ?Ich habe mich gefreut. Natürlich sind wir angetreten, um Sieger zu werden, aber ich wusste auch um die Leistungsdichte.? Doch der letzte Kick, die Präsentation, fiel ins Wasser. ?Das war schon ein Nachteil?, bestätigt auch Kommissionsmitglied Josef Schröder.

 

Doch auch dieser zweite Platz hat seine Stärken. ?Aus berufenem Munde haben wir unsere Stärken bestätigt bekommen. Ganz realistisch haben wir aber auch unsere Schwächen gezeigt bekommen?, sagt der Bürgermeister. Er meint hier und da einen Eimer Farbe. Und er weiß, dass nicht überall die Tipps der Fachleute, insbesondere bei der Begrünung und Fassadengestaltung auf fruchtbaren Boden gefallen sind.

 

Doch zurück zur Stärke, der Gemeinschaft. Jeder bringe mit, was er zu Hause hat, das Bier zahlt die Stiftung, so stand es im Rundbrief des Bürgermeisters. ?Da werden wir sicher nicht verhungern.? Und verdursten sicher auch nicht. Herzlichen Glückwunsch.

"Ich fühle mich auch so in Gemünda wohl."

Philipp Großkreuz freut sich über das Landes-Silber: "Ich finde es schön, auch wenn Gold natürlich noch toller gewesen wäre. Ich fühle mich auch so in Gemünda wohl." Er schiebt noch etliche Limo und Mineralwasserkästen in den Schuppen. Zum Feiern am Abend in der Zentscheune gibt es dann aber doch Bier.

Tanja Weiß vom "Roten Ochsen" hat die Kommission am vergangenen Dienstag mit bewirtet: "Das war schon eine Mords-Aufregung, ob alles klappt. Der Chef - also der Bürgermeister - hat gesagt, dass alles gut war. Nun ist es Silber. Ich freue mich, dass wir soweit gekommen sind." Das Gasthaus an so prominenter Stelle im Dorfzentrum hat auch was das Ortsbild anbetrifft ein wenig mitgeholfen. Die Wirtin erzählt schmunzelnd, dass die Bratwurstbude hinter das Haus geschoben wurde. Nun steht sie wieder - nur gut, dass die Kommission Gemünda am Dienstag besuchte, denn Mittwoch und Sonntag wird gegrillt.

Bewirtet wurden die Gäste übrigens mit dem Hefekuchen aus dem Hause Dressel. Besser: aus "Lindes Lust-Backofen", der auf dem Hof der Dressels steht. "Er heißt so, weil meine Frau eine solche Lust am Backen hat", verrät Arno Dressel. Er war mit seiner Frau um 5 Uhr morgens aufgestanden, um zum Kuchen auch noch ausgezogene Krapfen zu backen. "Jeder im Dorf muss das beitragen, was er kann, dann klappt es auch mit der Dorfgemeinschaft", meint Linde Dressel. Für die Feier am Abend bäckt sie einmal mehr. Doch da soll es kein Kuchen sein, eine Torte muss her. "Ich backe doch nicht für den Zuckertest", sagt sie über die Zutaten. Unter anderem sind sechs Becher Sahne drin. Enkel Axel Dressel fügt schmunzelnd hinzu: "Unter 20 Steinen Butter sehe ich sie eigentlich nie aus dem Laden kommen." Auch er freut sich auf die Feier und das Bier, das die Stiftung "1150 Jahre Gemünda" spendiert. "Mit Silber sind wir sehr gut gefahren. Das Niveau ist bayernweit einfach sehr hoch. Ich bin sehr zufrieden."

"Ich bin ganz stolz auf unser Dorf", sagt auch Mardy Pfeuffer. "So etwas geht nur zusammen. Es geht jetzt weiter. Vielleicht schaffen wir in der Zukunft etwas noch Schöneres." tab

 


Im Ortskern geht mir das Herz auf

Kommissionsmitglied Josef Schröder

Was hat Ihnen denn in Gemünda gefallen?

 

Die Bausubstanz in Gemünda ist einfach einzigartig. Und dass dann auch noch viel Wert darauf gelegt wird - das findet man ganz selten. Gemünda arbeitet seit fast 30 Jahren an seinem Ortsbild, das merkt man natürlich.

Auch konnte Gemünda schon sehr früh, bereits 1989, von der Städtebauförderung profitieren. Durch die ehemalige Grenzlage ist dem Dorf sehr viel erhalten geblieben. Gemünda ist in einem Entwicklungsprozess, den

man sieht. Was ich gemerkt habe ist, dass die Bürger ganz großen Anteil an ihrem Dorf nehmen. Auch ist der Strukturwandel im Dorf gelungen. Dabei denke ich an die 200 Arbeitsplätze, den Verzicht auf Einkaufszentren und so zukunftsweisende Dinge wie die Fotovoltaik, die Biogasanlage oder die Direktvermarktung.

 

Sie durften als ehemaliger Kreisfachberater aus dem Landkreis Lichtenfels das Grün im Dorf beurteilen. Was ist Ihnen denn im Vergleich mit den anderen Dörfern aufgefallen?

 

Also die Fassadenbegrünung ist ganz positiv. Das, was um die Kirche herum geplant ist, ist auch ganz toll. Ebenso der Altbaumbestand. Der Ortskern selbst ist wirklich ganz vorbildlich. Wenn ich dann in die Nebenstraßen schaue, da hätte man hier und da noch etwas machen können.

 

Was wünschen Sie dem Dorf?

 

Nicht lockerlassen! Es ist ganz schwer in Bayern eine von nur vier Goldmedaillen zu holen. Im Landkreis Coburg ist das bislang nur Moggenbrunn gelungen, die haben dann auch Bundesgold geholt. In Gemünda steckt ganz viel

Eigenleistung der Bürger. Nicht alles soll der Staat machen. Beides harmoniert in Gemünda. Wenn ich die Gebäude im Ortskern sehe, da geht mir das Herz auf. Ich rate Gemünda, weiter zu machen. Die Silbermedaille soll ein Ansporn sein. Vielleicht klappt es dann in drei Jahren, beim nächsten Wettbewerb. Ich war vor 25 Jahren schon einmal in der Kommission, da gab es 1952 Teilnehmer, in diesem Wettbewerb waren es nur 631. Der Erfolg kommt, wenn möglichst viele Dörfer mitmachen. Eine breite Basis an Teilnehmerdörfern dient am Ende allen.

Bilder vom Kommissionsbesuch am 16. Mai 2007

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