24. Juli 2012
Bad Staffelstein - Alle wollen das Beste. Danach zu streben, ist ein hohes Gut. Wenn das Beste allerdings kein Rekord eines Einzelnen sein soll, sondern ein ganzes Team, hier eine ganze Stadt, voranbringen soll, müssen Menschen miteinander sprechen. Nicht übereinander.
Wenn, wie hier bei der Planung und Vorbereitung des Altstadtfestes, zwei Menschen aus der gleichen Situation mit völlig unterschiedlichen Erinnerungen heraus kommen, dann ist nicht nur bei diesem einen Treffen, dann ist schon seit längerem etwas aus dem Ruder gelaufen.
Wenn das Geschäft läuft, wird sich kein Wirt über die Standgebühren beschweren. Und ob es läuft, das entscheiden die Besucher.
Betrachtet man den konkreten Fall, so sind Beobachtungen der einen Seite ganz offenbar von der anderen Seite angenommen worden – und sogar umgesetzt. Am Sonntagabend spielt heuer eine Band, die den Geschmack der Masse womöglich besser trifft, als purer Mittelalter-Sound. Mehr Menschen werden gespannt und gesellig auf das große Feuerwerk warten. Das sind Korrekturen, die jedes Fest braucht. Das sind Erfahrungen, die nur in der Praxis gesammelt werden können. Dazu sind möglichst viele Ansichten notwendig, die zu Einsichten führen können. Dazu ist auch die Bereitschaft notwendig, Anregungen anderer aufzunehmen.
Wenn das nicht mehr funktioniert, muss die Stadt Bad Staffelstein, die das Fest veranstaltet, überlegen, wie sie den Knoten durchschlägt. Offenheit und Transparenz sind Methoden, die anderenorts solche Situationen lösen. Die Wirte, wie alle anderen Gewerbetreibenden auch, sollten das einfordern. Zusperren oder Einigeln sind vielleicht ein Signal, eine langfristige Lösung sind sie nicht.
Tim Birkner