arpeggio Musikproduktion
"Sie beherrschen Ihr Instrument, wir beherrschen unsere Technik - gute Bedingungen für kreatives Arbeiten."
Die Vorbereitung zählt
Es klingt so selbstverständlich: Bitte kommt vorbereitet zu dem Konzert, das ihr aufnehmen wollt. Doch leider zeigt die Praxis: Ein paar Dinge ins Auto werfen und dann wird es schon funktionieren. Das tut es leider nicht.
Also klärt ein paar Dinge vorher:
1. Wo ist euer Konzertsaal eure Kirche?
2. Wo könnt ihr parken oder den Ü-Wagen hinstellen?
3. Wo kann der fliegende Aufbau stehen? (Nicht zu weit von der Bühne entfernt, aber am besten akustisch getrennt)
4. Wer öffnet euch die Türen und gibt euch Strom? (Mit Haus- und Bühnenmeistern gut stellen)
5. Ab wann könnt ihr aufbauen?
6. Wo sind die Fluchtwege, die unbedingt frei bleiben müssen?
Wer kennt das Bild nicht: Der selbsternannte Tonmeister (günstig, günstig) sitzt mit Kopfhörern direkt neben der Bühne vor seinem Laptop - und verspricht die perfekte Aufnahme. "Das Mischen wir später." Die Rechnung kommt auch später und das Ergebnis kennen alle.
Wie klingt der Raum?
Die Vorbereitung zählt. Das heißt: Ich muss wissen, wie der Raum klingt. Ich muss wissen, mit wie vielen Mikrofonen ich arbeiten möchte. Soll es ein Hauptmikrofonverfahren sein? Mein Favorit ist bei Orchesterkonzerten oder Kammerensembles eine AB-Aufstellung mit zwei oder ein Tree mit drei Kugeln.
Das Timing entscheidet beim live-Mitschnitt
Wer zu spät kommt, hat schon verloren. Als Tonmeister bin ich als Erster da und gehe meist als Letzter. Mein Aufbau steht, wenn die ersten Musiker kommen, am besten noch eine halbe Stunde vorher. Das heißt die Stative haben in etwa ihren späteren Platz, die Kabel sind alle gezogen. Um leicht die Positionen zu verschieben sollten bei jedem Mikrofon zwei bis drei Meter Kabel zugegeben werden. Da Kabel ist kein Wollkneul, sondern es lieegt in Schlaufen ordentlich unter oder neben dem Stativ.
Nur so ist genügend Zeit, um auf alle Eventualitäten, Wünsche der Musiker, Notwendigkeiten des Raums oder Korrekturen bei eurem Equipement noch zu reagieren.
Die Mischung machts
Ich versuche meinen späteren Sound bereits während der Aufnahme zu gestalten. Bei Stereo-Mischungen funktioniert das auch ganz gut. Mit guten Kopfhörern (ich empfehle da ultrasone) kann man auch bei schwierigen akustischen Verhältnissen seine Mischung in den Griff bekommen. Besser sind nattürlich immer Lautsprecher. Ein paar Nahfeldmonitore (die 1029er oder 1030 von genelec finde ich genügen völlig) sollten immer mit an Bord sein. Gerade bei Gesangsaufnahhmen, täuscht das Klangbild im Kopfhörer schon mal.
Ganz nebenbei ist diese Arbeitsweise auch schneller, ein Großteil der Nachbearbeitung entfällt. Das spart den Kunden Geld - und meist soll es ja möglichst günnstig sein. Böse Falle sind die Sprüche "Es klingt nicht gugt, aber das mischen wir später im Studio." Meist ist das Ergebnis fragwürdig und die Rechnung hoch.
Was ich brauche, bringe ich mit
Was ich brauche, bringe ich mit. das klingt selbsverständlich. Doch bitte denkt auch als Tontechniker oder Tonmeister daran: Kabel, Netzkabel, Stative, ...
Die Liste ist lang und immer wieder zeigt sich, wer vorher seinen Aufnahmeort besucht, mit dem Hausmeister spricht und plant, was er wirklich braucht, der ist im Vorteil. Konkret: Es spart Zeit. Beim live-Konzzert sind alle Musiker aufgeregt genug, da sollte der Tonmeistter ein ruhender Pol sein - am besten im Hintergrund und trotzdem präsent.
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