12.03.2007
UNTERSIEMAU - Günther Kob (59) ist seit 1990 Bürgermeister in Untersiemau. Der Verwaltungsangestellte übernahm damals das Amt vom heutigen Landrat Karl Zeitler. Kob möchte, wenn er gesundheitlich dazu in der Lage ist, gerne noch weitere sechs Jahre die Gemeinde anführen und in einem Jahr in seine dann vierte Amtsperiode gehen.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Ihrer Gemeinde bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
In den kommenden zwölf Monaten soll die Dorferneuerung des alten Dorfes südlich der Ortsdurchfahhrt realisiert werden. Die Leopoldstraße ist bereits fertig, fünf weiere Seitenstraßen der B 289 werden noch folgen. Momentan stocken allerdings die staatlichen Zuschüsse, sodass alles etwas länger dauern könnte. Wir wollen außerdem ohne Neuverschuldung Ersatzfahrzeuge für unsere Feuerwehren beschaffen, einen Verbrauchermarkt bei Rathaus, Apotheke und netto-Markt ansiedeln und unsere maroden Gemeindestraßen verbessern.
Wenn mit der neuen Autobahn die Bundesstraße zur Kreisstraße herabgestuft wird, werden der Lärm und die Abgase, die unsere Bürger in Ober- und Untersiemau jahrzehntelang ertragen haben, endlich reduziert. Wir sind dabei, die Umgestaltung zu planen. Dort wo es möglich ist, sollen Gehwege, Parkbuchten oder öffentliches Grün entstehen. Ziel muss sein, den Durchgangsverkehr zu minimieren und zu verlangsamen.
Im evangelischen Kinderhaus wird eine Kleinkinderkrippe eingerichtet. Da ist es Aufgabe der politischen Gemeinde, die Kirchengemeinde nach Kräften zu unterstützen. Die Schulreform wollen wir natürlich einvernehmlich mit den beteiligten Gemeinden Lichtenfels, Ahorn und Großheirath umsetzen.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Ich werde nicht viel Zeit für den Wahlkampf aufwenden. Sie ist wesentlich wichtiger für meine Tätigkeit im Rathaus und für die Arbeit vor Ort, um die Wünsche und Probleme unserer Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen und im Interesse der Gemeinde umzusetzen.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Eine Kommunalwahl ist unmittelbar praktizierte Demokratie - die beste Staatsform, die es gibt. Hier bekommen Personen, die wir kennen, unsere Stimme. Das ist der Unterschied zur großen Politik. Wenn man etwas gut heißt oder verändern möchte, muss man zur Wahl gehen. Nicht wählen und dann meckern ist keine Alternative.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Ein Wahlkampf muss sachlich bleiben. Mein Motto: Mit Argumenten läßt sich trefflich streiten. Für persönliche Angriffe und Diffamierungen meiner Mitbewerber ist bei mir kein Raum.