07.03.2007
ITZGRUND - Werner Thomas (55) ist seit 1996 Bürgermeister der Gemeinde Itzgrund. Thomas ist studierter Maschinenbauingenieur. Der kandidat der SPD möchte für die Wahl im März 2008 gerne zum dritten Mal nominiert werden.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Ihrer Gemeinde bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Die Wasserversorgung der Gemeinde wird noch fertig werden. Dabei stehen noch zwei Dinge aus: Der Brunnen in Schottenstein ? dort ist der Auftrag bereits erteilt ? und das letzte Drittel der Ortsnetze in Kaltenbrunn und Schottenstein. Das ist notwendig für eine gesicherte Wasserversorgung. Die begonnenen Verfahren zur Dorferneuerung sollen zügig fortgesetzt werden. Weiterhin werden uns die Sturmschäden im gemeindlichen Wald viel Kraft, gerade des Bauhofes, kosten. Dann müssen wir die Weichen für die Zukunft stellen. Wir haben dazu einen Arbeitskreis Gemeindeentwicklung, der sich unter anderem mit dem demografischen Wandel, mit den Ortskernen unserer Dörfer und ländlichen Strukturen beschäftigt. Es sollen beispielsweise Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Wie können wir seniorengerecht werden? Wie können wir mit anderen Kommunen zusammenarbeiten, zum Beispiel in der Initiative Rodachtal, bei der wir seit einem Vierteljahr dabei sind?
Ein Schwerpunkt wird dabei der Tourismus sein. Wir sind das südliche Tor zum Rodachtal, bei uns mündet die Rodach in die Itz. Wir wollen einerseits die gesunde Region für unsere Bürger erhalten, aber diese auch für Touristen interessant machen.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Ich muss das gar nicht voneinander trennen. Wenn man sich im Amt engagiert und erfolgreich arbeitet, sollte es für die Bürger Grund genug sein, mich als Bürgermeister wieder zu wählen. Eine der Aufgaben eines Bürgermeisters besteht sicher auch darin, den Gemeinderat entsprechend einzubinden. Ich freue mich sehr darüber, dass in unserem Gremium alle Fraktionen an der Weiterentwicklung der Gemeinde mitarbeiten. Ein gut geführter Wahlkampf sollte dies berücksichtigen.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Das geht ohne Wahlwerbung nicht. Auch wenn die Wahlbeteiligung gerade in den kleinen Ortsteilen besonders hoch ist. Trotzdem müssen wir an den verbleibenden 25 bis 30 Prozent der Nichtwähler bei Kommunalwahlen arbeiten. Ein Rezept für die Politikverdrossenheit habe ich auch nicht. Ein Gradmesser sind sicher die Bürgerversammlungen, da beobachte ich bei mir eine ganz gute Beteiligung. Sie ist dort höher, wo etwas passiert, sei es nun positiv oder negativ.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Jeder Kandidat versucht seine Fähigkeiten, seine Ziele und Visionen darzulegen. Die Bürger sollen dann entscheiden, wen sie wählen. Man kann sehr gut die Unterschiede herausstellen, ohne den anderen persönlich anzugreifen.