02.03.2007
BAD RODACH - Gerold Strobel (54) ist seit 1994 Bürgermeister der Stadt Bad Rodach, als sein Vorgänger Ernst Englmaier aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Strobel ist gelernter Verwaltungsbeamter. Der Kandidat der Freien Wähler/Bürgerverein Bad Rodach wurde im Mai 2006 ohne Gegenkandidaten zum zweiten Mal in sein Amt gewählt. Seine nun dritte Amtsperiode läuft bis 2012. Die 20 Mitglieder des Stadtrates dagegen werden im März 2008 neu gewählt.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Bad Rodach bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Wir haben in diesem Jahr wichtige Dinge vor uns. Wir wollen die Grund- und Hauptschule zusammenführen. Mit der Modernisierung und Erweiterung der Hauptschule wollen wir uns für die Zukunft rüsten und den Schülern das bestmögliche Umfeld bieten. Der Baubeginn wird wahrscheinlich 2008 sein. Dann wollen wir die Turnhalle am Schlossplatz so herrichten, dass sie für Sport- und Kulturveranstaltungen besser nutzbar ist. Das erste Geld dafür ist da, der Umbau wird wahrscheinlich 2008 beginnen.
Besonders am Herzen liegt mir die Neugestaltung des Marktplatzes als "gute Stube" Bad Rodachs. Ich möchte die kommenden Monate nutzen, um alle Vorschläge umfassend mit den Bürgern, mit den Anliegern und natürlich mit den Stadträten zu diskutieren. Im sozialen Bereich sollen unsere Angebote besser nach außen dargestellt und überlegt werden, wohin wir uns noch entwickeln können. Wir brauchen für Familien und junge Menschen Arbeits- und Ausbildungsplätze, aber auch einen Rahmen aus Handel, Dienstleistung, sozialer Vorsorge und Freizeitangebot, um als Stadt attraktiv zu sein. Auch für Ältere kann ich mir weitere Angebote, zum Beispiel häusliche Hilfen, vorstellen. Mit dem Mehrgenerationenhaus ist ein guter Anfang gemacht, den wir weiterentwickeln können.
Wie versuchen Sie, Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Wir arbeiten im Stadtrat sehr sachbezogen. Unsere Stadträte denken an das langfristige Wohl der Stadt, nicht nur an das Ende einer Wahlperiode. Nachdem ich selbst nicht zur Wahl stehe, werde ich mich weitgehend aus dem Wahlkampf heraushalten.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit in Bad Rodach möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Die Wahlbeteiligung wird auch davon abhängen, mit welchen Themen und Personen die Parteien und Gruppierungen in den Wahlkampf ziehen. In einer kleinen Stadt wie Bad Rodach ist das Interesse der Bürger, was getan wird und auch, was nicht getan wird, größer als in Großstädten.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Guter Wahlkampf ist es, wenn die Ziele der Stadtentwicklung formuliert und mit Projekten unterlegt werden. Das muss natürlich in einem Rahmen sein, dass es zu der Struktur und den Finanzen unserer Stadt passt. Die persönliche Holzerei gehört der Vergangenheit an.
Interview: Tim Birkner