21.Juni 2007
Hans Rebelein und Gerhard Ehrlich sind sauer. Die Brauer wollen das Bier um 40 Prozent verteuern und sie und ihre Kollegen sollen Schuld sein. Ja, der Gerstenpreis ist gestiegen, von 10 Euro pro Doppelzentner vor einem Jahr auf 17 Euro in diesem Jahr. ?Damit rentiert es sich für die Bauern auch wieder Gerste anzubauen?, so Ehrlich, Kreisobmann des Bayerischen Bauern Verbandes (BBV). Doch selbst der neue, höhere Preis macht bei einem Liter Bier erst 3,7 Cent aus. Die zehn Cent pro Maß, die Ehrlich in der Hand hält, wäre für die Landwirte ein Sechser im Lotto. Doch dafür müsste sich der Gerstenpreis nochmal verdreifachen ? und die Landwirte ihre Felder möglicherweise bewachen.
Generell hätten, so Geschäftsfüherer des BBV Hans Rebelein, die Überproduktionen in der Landwirtschaft abgenommen. Doch daraus gleich einen Gersten-Mangel zu machen, hält er für überzogen. ?Es ist genug Gerste da?, sagt er und damit werden auch die Biertrinken kleinen Mangel leiden. Gerste braucht weniger Pflege und Düngemittel als Weizen, was den Landwirten nur recht ist. Doch mehr als bei anderen Sorten ist hier der Boden entscheidend. Er darf nicht zu fett sein, sonst hat die Gerste zuviel Eiweiß, das mögen die Brauer nicht. Deshalb wächst er vorallem in den höheren Lagen in den Landkreisen Lichtenfels, Hof oder Wunsiedel. Im Landkreis Coburg sind es in diesem Jahr rund 800 Hektar, also mahr als man trinken kann.