17. Mai 2007
Drei Fragen an Werner Zoufal, Konrektor der Hauptschule Bad Rodach
In dieser Woche findet an der Hauptschule eine "Projektwoche Sport" statt,
die am Freitag mit dem Schulfest endet. Was war die Motivation?
Wir wollten beim Schulfest neue Wege gehen. Bislang kamen die Eltern nur als
Zuschauer. Die Kinder führten etwas auf der Bühne auf - und die Eltern
schauten zu, meist sogar nur das Stück, in dem ihre eigenen Kinder
mitmachten. In diesem Jahr soll das aktiver werden. Die Schüler präsentieren
die Sportarten, die sie sich während der Woche genauer angesehen und
ausprobiert haben. Auf dem Schulfest gibt es dann Wettbewerbe beispielsweise
im Torwandschießen. Die Eltern sind ausdrücklich aufgefordert mitzumachen.
Und die Schüler, wie profitieren sie von der Sportwoche?
Wir bieten Sportarten an wie Mädchenfußball, Tischtennis, Kegeln oder
Basketball. Die Schüler suchten sich ihre Gruppe selbst aus. Und nun
passierte zweierlei: Der Klassenverband war für jeden Schüler plötzlich
aufgelöst, er musste sich in einer neuen Gruppe zurechtfinden. Außerdem
haben wir Trainer aus den Vereinen geholt, die mit den Schülern arbeiteten.
Es waren also nicht die bekannten Sportlehrer, sondern Leute von außen, bei
denen ich mich auch ausdrücklich bedanken möchte. Durch diese beiden
Faktoren konnten wir eine sehr viel höhere Motivation bei den Schülern
beobachten. Manche wollen gar nicht mehr aufhören. Das ist ja auch ein Ziel:
eine Schnittstelle zu den Vereinen schaffen, damit die Schüler in ihrer
Freizeit unter Anleitung trainieren können.
Konnten Sie denn alle Schüler für so eine Sportwoche begeistern?
Die allermeisten haben begeistert mitgemacht. Zu meiner Überraschung war
Kegeln total im Trend. Vielleicht dachten die Schüler, das sei besonders
locker - aber auch da merkten sie schnell: ohne Übung und ohne Anleitung
läuft nichts. Wir haben auch viele Mädchen trotz des Wetters ins Freie
bekommen. Diejenigen, die partout nicht wollten oder konnten hatten die Wahl
zwischen einer Gruppe, die kocht, wobei wir auf gesunde Ernährung viel Wert
gelegt haben, oder einer Reporter-Gruppe, die raus zu den Sportlern sollte,
um über den Sport und ihre Mitschüler zu schreiben. Kurz: Wir haben dem
Bewegungsmangel und der schlechten Ernährung, die derzeit in aller Munde
ist, eine Aktion entgegengesetzt.