30. Januar 2008
Coburg/ Bad Rodach - Es führt kein Weg zurück in ein Arbeitsverhältnis zwischen dem langjährigen Kurdirektor Hubert Seewald und der Stadt Bad Rodach. Beide wollen einen endgültigen Schlussstrich. Darin waren sich die beiden Parteien beim ersten Verhandlungstag vor dem Arbeitsgericht Coburg am gestrigen Dienstag einig.
Einzig über die Höhe der Abfindung haben die Stadt Bad Rodach (60 000 Euro) und Horst Seewald (130 000 Euro) unterschiedliche Ansichten. Das Gericht macht den beiden Parteien in den nächsten Tagen einen Vergleichsvorschlag.
Rechtsanwalt Klaus Bunnemann verfolgt für seinen Mandanten Hubert Seewald folgendes Ziel: eine ordentliche Kündigung Seewalds erst zum 31. März 2009 mit Weiterzahlung des Gehalts sowie eine Abfindung von 130 000 Euro (drei Jahresgehälter).
Die Rechtsanwälte Kacheler und Kollegen bieten im Namen der Stadt Bad Rodach (vor Gericht vertreten durch Bürgermeister Gerold Strobel) maximal 60 000 Euro an. Als Berechnungsgrundlage gelten hier ein halbes Bruttogehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit (das wären rund 40 000 Euro) plus eine "Summe des Entgegenkommens" an den ehemaligen Kurdirektor.
Der Rechtsanwalt wies eigens darauf hin, dass dies für eine Kommune als Arbeitgeber eine äußerst hohe, kaum tragbare finanzielle Belastung sei.
Hubert Seewald war seit 1. Oktober 1992 zunächst bei der Kurverwaltung Bad Rodach und schließlich lange Zeit als Kurdirektor tätig. Am 28. August vergangenen Jahres stellte ihn die Kommune mit sofortiger Wirkung vom Dienst frei und kündigte ihm per Stadtratsbeschluss. - Für Hubert Seewald damals völlig überraschend.
Seewald legte eine Kündigungsschutzklage mit Weiterbeschäftigungsantrag ein. Die Stadt Bad Rodach kündigte ihm daraufhin am 5. Dezember 2007 fristlos und stellte auf diese Kündigung hin auch die Gehaltszahlungen an Hubert Seewald ein.
Bereits zwei Tage nach der fristgerechten Kündigung am 28. August 2007 stellte Bürgermeister Gerold Strobel den Mitarbeitern der Therme Seewalds Nachfolger, Werner Griego, vor. Dieser hat seine Arbeit am 1. Oktober 2007 begonnen.
Das Verhältnis zwischen der Stadt und Hubert Seewald bezeichneten alle Prozessbeteiligten als "mehr als frostig". Über die Hintergründe der Kündigung wurde nichts bekannt.
cab