23. Juni 2007
Warum wurde das Jugendzentrum vor fast 28 Jahren gegründet?
Damals gab es keinen speziellen Ort in Bad Rodach, an dem sich Kinder und Jugendliche treffen konnten. Sie kamen am Markt, auf dem Schlossplatz und dem Kinderspielplatz zusammen. Es gab für sie, außerhalb von Vereinen, kein Angebot an Freizeitgestaltung. Auch eine unbürokratische Anlaufstelle, an die sie sich in Krisensituationen oder mit ihren alltäglichen Sorgen wenden konnten, war nicht vorhanden. Darum startete ich die Initiative für ein offenes Jugendzentrum. Bereits beim ersten Treffen kamen über 50 Jugendliche und Erwachsene zusammen. Da die Stadt damals Jugendarbeit noch nicht als ihre Aufgabe ansah, gründeten wir 1979 den gemeinnützigen Verein ?Rodacher Kommunikationsmodell?, der bald darauf das offene Jugendzentrum als Maßnahme der präventiven Jugendhilfe eröffnete.
Was sind heute die Stärken des JUZ?
Die Stärken des Jugendzentrums und der Jugendarbeit in Bad Rodach liegen unter anderem in der Kontinuität. Der Trägerverein hat noch immer die gleichen Vorsitzenden und engagiert mitarbeitende langjährige Mitlieder. Bereits seit Januar 1980 ist Lothar Schilder vom Verein angestellt und als Sozialpädagoge und Jugendpfleger im Jugendzentrum tätig. Das gibt den Jugendlichen Sicherheit. Sie haben in ihm einen ihnen vertrauten Ansprechpartner, der sie auch bei Problemen begleiten kann. Doch auch die Jugendlichen übernehmen Verantwortung im Jugendzentrum bei der Mitverwaltung, Putzdienst und Renovierungsarbeiten. Soziale Kompetenz zeigen sie bei der Mithilfe an Ferienprogrammen für Kinder. Eine weitere Stärke sehe ich auch in der Unabhängigkeit der Sozialarbeit im JUZ von parteipolitischen oder religiösen Vorgaben. Sie richtet sich allein nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen.
Für wen sind die Angebote gedacht?
Der tägliche Betrieb des JUZ mit seinen Freizeitmöglichkeiten Tischtennis, Billard, Computer, Küche, ?Kreatives?, Kicker sowie Kanufreizeiten, Discos, Dart- oder Kickerturniere, Musikveranstaltungen und vieles mehr wendet sich mehr an Jugendliche. Die Ferienprogramme sind besonders für Kinder gedacht, ebenso die Filmnachmittage. Zum beliebten Ferienprogramm zählen Höhlenabenteuer, Inlinerkurse, Basteln, Kochen, Nacht- und Naturwanderungen. Beim Kindertreff sollen einmal pro Woche Gitarrenkurse, Basteln oder Kochen angeboten werden, Beratung und Einzelfallhilfe gibt es für alle, die sie in Anspruch nehmen wollen. Aber auch für die kleinen Sorgen finden die Jugendlichen immer ein offenes Ohr.
INTERVIEW: TIM BIRKNER